Ein sang- und klangloses Ende
WWE versprach sich enorm viel von Lacey Evans, sah sie angeblich als weibliches Pendant zu Roman Reigns. Nun endet ihre nie annähernd abgehobene Karriere bei der Wrestling-Liga.
Martin Hoffmann
WWE versprach sich enorm viel von Lacey Evans, sah sie angeblich als weibliches Pendant zu Roman Reigns. Nun endet ihre nie annähernd abgehobene Karriere bei der Wrestling-Liga.
Die Pläne, die WWE einst mit ihr hatte, waren groß. Gewaltig groß.
{ "placeholderType": "MREC"}
„Ihr habt keine Ahnung, wie riesig WWE Lacey Evans herausbringen will“, berichtete der bekannte Wrestling-Insider Dave Meltzer 2019 in seinem Wrestling Observer Radio. (NEWS: Alle Neuigkeiten zum Thema WWE)
Evans werde intern mit Roman Reigns verglichen und sollte mittelfristig eine ähnlich tragende Rolle bei den Frauen spielen – als über allem thronender Star, den das Showkampf-Imperium auch als über die Branch hinausreichende Mainstream-Persönlichkeit hätte vermarkten wollen. Evans war im selben Jahr angeblich zwischenzeitlich für einen Titelkampf bei der Megashow WrestleMania eingeplant. Und wohl auch als Siegerin vorgesehen.
Es kam nicht dazu – weder zu dem Match, noch zu dem erhofften Erfolg. Stattdessen ist Evans‘ WWE-Karriere, die nie auch nur annähernd so abheben sollte wie erhofft, nun sang- und klanglos beendet.
{ "placeholderType": "MREC"}
Die 33-Jährige hat via Social Media ihren Abschied verkündet, laut übereinstimmenden Medienberichten ist es keine Story.
Lacey Evans‘ beeindruckende Vita
Evans – bürgerlich: Macey Estrella-Kadlec – war 2016 nach einer kurzen Karriere im Independent-Bereich von WWE gescoutet und verpflichtet worden.
Neben dem athletischen Potenzial, das WWE in Evans sah, sollen die Verantwortlichen um Firmengründer Vince McMahon vor allem von Evans‘ besonderer Lebensgeschichte beeindruckt gewesen sein.
{ "placeholderType": "MREC"}
Evans wuchs in bitterer Armut auf, in einem von Alkohol- und Drogensucht sowie Konflikten mit dem Gesetz geprägten Elternhaus, die Familie lebte zeitweise in Zelten und slumähnlichen Verhältnissen. Evans‘ Vater starb, kurz bevor sie bei WWE anheuerte, an einer Überdosis.
Schon in jungen Jahren arbeitete sich Evans allerdings aus der Armut heraus, machte Karriere beim Militär, diente als Sergeant des Marine Corps auch im Irak und in Afghanistan und erhielt mehrere Orden. Parallel dazu gründete sie eine Baufirma und brachte ihre erste Tochter zur Welt.
Wenn du hier klickst, siehst du YouTube-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von YouTube dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN
WWE präsentierte Evans frühzeitig groß
Evans‘ Vita liest sich wie eine filmreife Heldinnensaga - und als solche wollte WWE sie auch vermarkten. Dass das McMahon-Reich viel mit ihr vorhatte, war auch an der Häufigkeit zu bemerken, mit der Evans früh zu Medienterminen geschickt wurde.
Speziell auch bei WrestleMania 35 in New York – wo SPORT1 vor Ort war – wurde Evans prominent präsentiert. Obwohl sie dort am Ende nicht den Cardplatz bekam, den sie hätte bekommen sollen. Laut Meltzer war für eine Weile ein Damentitelmatch gegen Asuka in Planung, im Windschatten des ersten Frauen-Hauptkampfs mit Superstar Ronda Rousey wollte WWE Evans als aufstrebenden Shootingstar positionieren.
Letztlich kam WWE zum Schluss, dass der große Auftritt zu früh für Evans gekommen wäre. Und wie sich dann nach und nach herausstellte, sollte ihre große Stunde am Ende nie schlagen.
Die Karriere hob trotz vieler Versuche nie ab
Evans bekam zwar einzelne größere Auftritte in einer Fehde mit Rousey-Bezwingerin Becky Lynch und einer Drehbuch-Liebelei mit der alternden Ikone Ric Flair – was sie in Konflikt mit Tochter Charlotte Flair brachte.
{ "placeholderType": "MREC"}
Der vermeintliche Megastar in spe schaffte es jedoch nicht, sich zu etablieren: Im Ring erreichte sie nicht das Niveau, das in der Ära der „Four Horsewomen“ (Lynch, Flair, Bayley, Sasha Banks) zum Standard wurde.
Auch als Charakter fand Evans nie zu sich: Nach einer längeren Babypause wegen der Geburt ihrer zweiten Tochter (Flair wurde anfangs als Vater dargestellt) gab es diverse, chaotisch und unentschlossen anmutende Versuche, sie neu zu erfinden, mal als bewundernswerten Liebling, mal als arroganten „Heel“. Die Richtungswechsel kamen mehrfach so schnell und plötzlich, dass es Evans auch keine Hilfe sein konnte.
Alles blieb im Ansatz stecken, zuletzt klappte auch die Kreation eines militaristischen Charakters im Stil der Legende Sgt. Slaughter nicht.
{ "placeholderType": "MREC"}
Wenn du hier klickst, siehst du YouTube-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von YouTube dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN
Stand jetzt ist unklar, ob Evans entlassen wurde oder von sich aus gegangen ist, um anderswo ihr Glück zu versuchen.